Chiara Hölzl, Profi-Skispringerin aus St. Veit, darf sich in diesem Jahr verdient über den Titel „Sportlerin des Jahres”freuen.
Im Winter 2019/20 sprang sie sechsmal auf Platz 1, führte zwischenzeitlich in der Gesamtwertung und erreichte schlussendlich Platz 2 im Gesamtweltcup. Der Tourismusverband St. Veit-Schwarzach gratuliert Chiara Hölzl herzlich zu der hervorragenden Leistung im vergangenen Winter und drückt jetzt schon die Daumen für die nächsten Saisonen.
Im Interview gibt Chiara Einblicke in ihren Alltag und in die Emotionswelt rund ums Skispringen. Chiara erzählt uns, wie wichtig Ihr Heimat ist, und wie sehr sie ihren Heimatort schätzt.
Chiara Hölzl: Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Es waren sehr besondere Umstände und die Gesundheit steht nun einmal ganz, ganz oben, und deshalb muss man solche Dinge sehr ernst nehmen.
Das vorzeitige Ende war für mich kein Wermutstropfen – es war meine bisher beste Saison und es war eine sehr schöne mit einem super Team, meinem ersten Weltcupsieg und vielen einmaligen Emotionen.
Chiara Hölzl: Vielen Dank! Ich denke, da kommen mehrere Faktoren zusammen. Zum einen habe ich in den letzten Jahren auch schon immer hart und viel gearbeitet, und die Saisonen waren auch nicht schlecht.
Im Sommer bin ich dann zu JumpandReach und zu Patrick Murnig als mein neuer systemischer Coach gestoßen. Mit gewissen Tipps von Patrick, die er jahrelang mit Stefan Kraft und Michi Hayböck gemeinsam gesammelt hat, ist mir da einfach der Knopf aufgegangen, und ich war in der Lage, dass ich locker darauf losspringen habe können. Diese ganzen Bausteine haben wohl den Ausschlag gegeben, dass es diese Saison so gut geklappt hat.
Chiara Hölzl: Daheim das Double zu machen vor meinen ganzen Freunden, vor meiner Familie, das war schon unglaublich schön. Das war sehr emotional für mich und der schönste Moment in diesem Jahr. Auch generell die gesamte Stimmung, es war so viel los und einfach eine super Kulisse für das ganze Team und uns Mädels – das hat einfach richtig Spaß gemacht.
Chiara Hölzl: Ich freue mich schon jetzt darauf, wenn es wieder losgeht. Ich freue mich schon wieder auf meine ersten Sprünge und die Vorbereitung auf die Saison. Ich möchte mir persönlich einfach wieder eine Freude machen beim Springen und gute, konstante Sprünge zeigen, mit denen ich zufrieden sein kann.
Für mich ist das Wichtigste, dass ich die Freude und den Spaß daran weiter mitnehmen kann, und was dann dabei heraus kommt, wird man sehen. Aber natürlich ist die WM in Oberstdorf im kommenden Winter schon im Hinterkopf.
Chiara Hölzl: Druck ist meiner Meinung nach immer etwas, dass man sich, wenn, dann selber macht. Wenn ich mir selber keinen Druck mache, dann kann mir auch von außen niemand Druck machen. Natürlich kommt der Kopf dazu, wenn man in Richtung Ende der Saison auf den Gesamtweltcup schielt, aber ich bin in dieser Sache mit Patrick und dem Team gut aufgestellt, und kann damit umgehen.
Grundsätzlich ist es für mich mehr eine Ehre im gelben Trikot springen zu dürfen, weil es einfach bedeutet, dass man in diesem Moment die beste Skispringerin der Welt ist, und damit geht ein Stück weit mehr als nur ein Kindheitstraum in Erfüllung.
Chiara Hölzl: Wie gesagt, allen voran freue ich mich schon wieder, wenn ich auf die Schanze darf.
In der Zwischenzeit bin ich natürlich fleißig mit „Home Workouts“ und versuche so fit zu bleiben. Daneben genieße ich die Spaziergänge mit meinem Freund Philipp und meiner Hündin Carla rund um St. Veit und den wunderschönen Plätzen, die es dort gibt. Wir haben so viele schöne Wege zum Spazieren und Laufen in unserer unmittelbaren Umgebung, da wird mir nie langweilig – im Gegenteil, ich genieße die Zeit draußen in meiner Heimat sehr.
Chiara Hölzl: Natürlich stehen da mein Freund Philipp und meine Hündin Carla ganz oben. Das Gefühl nach Hause zu kommen ist eines der schönsten.
Ich liebe unsere heimische Natur und unsere Vielfalt an Möglichkeiten sich draußen zu bewegen. Ob Skitour, Mountainbiken, Laufen usw., ich kann unweit von meiner Wohnungstür vieles davon ausüben, und das ist für mich ein Gefühl von Freiheit und eben „Daheimsein“. Dadurch, dass ich so viel unterwegs bin und sehr viel sehe, schätze ich meine Heimat umso mehr, und genieße die Zeit daheim sehr.
Chiara Hölzl: Für mich ist Zeit mit Freunden, meiner Familie und meinem Freund eine wichtige Energiequelle. Skispringen ist meine Leidenschaft und ich bin mit Herz und Seele dabei, aber ich bin dann auch froh, wenn es daheim einmal nicht ums Skispringen geht.
Wie schon gesagt, geben mir auch Spaziergänge und Laufeinheit rund um St. Veit viel Kraft und Energie. Neben Aktivitäten daheim geben mir natürlich auch meine Fans und der viele positive Zuspruch der Leute daheim viel, viel Kraft und ein wirklich schönes Gefühl. Wenn Leute hinter einem stehen, fühlt sich das sehr schön an, und ich bin dankbar für jeden, der mir heuer fleißig die Daumen gedrückt hat.
Chiara Hölzl: Ich würde mich als sehr naturverbunden, bodenständig, ehrgeizig und herzlich beschreiben. Ich bin sehr gerne in den heimischen Bergen unterwegs und genieße die Stille dort sehr.
Ich denke, ich bin auch ein sehr offener und lustiger Mensch.
Chiara Hölzl: Zum Skispringen bin ich mit ca. sieben Jahren durch meinen Vater und Bruder gekommen. Mein Vater war selbst im Jugendbereich als Skispringer unterwegs und mein Bruder war zu dieser Zeit bereits Skispringer. Mein Bruder hat mich auch immer „vorgeschickt“, um die Schanzen auszuprobieren, und wenn das alles gut funktioniert hat, hat er es auch ausprobiert.
So bin ich dann zum Skispringen gekommen und habe beim SV Schwarzach meine Karriere begonnen.
Chiara Hölzl: Mein persönliches Highlight war ganz klar das Double in Hinzenbach.
Dass mir das vor meinen Freunden, meiner Familie und vielen tollen Unterstützern so aufgegangen ist, war wirklich überwältigend und sehr emotional. Ein Moment, den ich sicher nie wieder vergessen werde.
Zu diesem Moment kommen natürlich meine sechs Weltcupsiege, die ich in dieser Saison feiern durfte. Jeder einzelne davon ist natürlich besonders und ein wunderschönes Gefühl.